Chronik

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Eine Handvoll Sänger hatte sich zu Anfang der Narretei verschrieben: Die Gründer der Schlabbdewel (von links nach rechts) Hubert Buder, Fritz Kretz, Günther Jarmuty, Heinz Endlich, Willi Werner, und Heinz Treiber

Die SCHLABBDEWEL wurden im Jahre 1960 als „Carnevalsabteilung“
(wohlgemerkt mit „C“) im MGV Frohsinn 1879, dem zweitältesten Gesangverein des Mannheimer Stadtteiles und vormals selbständigen Friedrichsfeld, gegründet.
Noch heute ist ein Großteil der aktiven Narren auch aktiver Sänger. Der nahezu zeitgleich gegründete Fanfarenzug, wiederum als Unterabteilung der Narren, hat sich inzwischen als Musikverein selbständig gemacht.
Das erste öffentliche Auftreten der Schlabbdewel-Narren war am 28. Januar 1961.
Noch heute ist man den Gründern für eine Besonderheit dankbar: nur alle elf Jahre ein Prinzenpaar zu inthronisieren und einen großen Fasnachtszug im Ort durchzuführen.
1962 wurde die Garde gegründet. Deren Stärke schwankte bisher meist zwischen 25 und 30 Mädchen. In der Kampagne 2000 waren es schon 50 Mädchen in der Purzel-, Jugend-, Junioren- und Senioren-Garde, entsprechend den Vorgaben, die man bei den Turnierteilnahmen berücksichtigen muß.
In der 1998er Kampagne wurde die Purzelgarde gegründet und mit Erfolg vorgestellt. Inzwischen tummelt sich auch ein Herren-Ballett, in der Mehrheit Mitglieder des Elferrates, auf der Bühne. 1964 etablierte sich der Senat und eine Gruppe von Gönnern unter der Bezeichnung „Lords der Schlabbdewel“.
In der Kampagne 1967/68 wurde erstmals der Damen-Elferrat vorgestellt. Hand in Hand mit den Herren-Elferräten arbeiteten die Damen-Elferrätinnen zusammen. Mit eigenen Auftritten bildeten sie von Anfang an einen festen Programmpunkt in den Prunksitzungen. Inzwischen haben sie sich fest in die Reihen der „Männer“ eingefügt.
Mit berechtigtem Stolz erinnern sie sich noch heute gerne daran, daß sie einmal der erste Damen-Elferrat im Rhein-Neckar-Raum gewesen waren.
Ehrgeiz der SCHLABBDEWEL war es schon von Anfang an, alles aus eigenen Kräften zu bestreiten, was zu einer richtigen Sitzung gehört. Derzeit sind dies drei in jeder Kampagne. Hinzu kommt die Ausrichtung eines Maskenballes mit dem Mutterverein FROHSINN, einem Kinder-Masken-Ball, die wechselweise Teilnahme am Mannheimer und Ilvesheimer Fasnachtnachtszug. Vorrübergehend hatte sich auch wieder ein Rosenmontagsball in diesen Veranstaltungsreigen eingefügt.
Ein Beweis für die Kontinuität im Vereinsleben mag das Frühjahr 1994 sein. Die Präsidentin und die Vize-Präsidentin des Damen-Elferrates sowie der Präsident und der Vize-Präsident des Herren-Elferrates waren zu diesem Zeitpunkt jeweils seit elf Jahren in ihren Ämtern. Der Vizepräsident als Gründungsmitglied sogar noch aktiv in der Bütt.
Und der Sitzungspräsident wurde 1992 anläßlich seines 50. Geburtstages mit der Landesehrennadel von Baden-Württemberg ausgezeichnet. In der Kampagne 1996 blickte er auf 3 x 11 Jahre Aktivität zurück. Ein Blick auf die Orden zeigt die Verbundenheit der Narren mit ihrem Heimatort. Abgesehen von den Jubiläen im Verein, wurden bisher nur Themen, Probleme oder Geschichtlich-Historisches aus und über Friedrichsfeld behandelt.
Der „Hausorden“ ist der Teufel. Bedeutet Schlabbdewel doch soviel wie „schlampiger Teufel“. Dieser Begriff wurde vor vielen Jahren von einem Vorsitzenden des Gesangvereines als Rüge für säumige Sänger verwendet.
Den bronzenen Teufel bekommt jeder Narr und jede Närrin mit der Ernennungsurkunde.
Nach elf Jahren ununterbrochener Aktivität, gleich welcher Art, verleiht der Senat den silbernen Teufel.
Der goldene Teufel folgt dann nach 22 Jahren Aktivität. Vorläufige Krönung ist der „Goldene Harlekin“ nach 33 Jahren ununterbrochener Aktivität. Und auch diese Auszeichnung wurde nun inzwischen schon mehrfach vergeben.
In der Jubiläumkampagne wird erstmals eine Auszeichnung für 44 Jahre Aktivität dem „Goldenen Teufel mit Brillanten und Gravur“ verliehen.
Das Narrenleben beschränkt sich inzwischen nicht nur auf den Heimatort Friedrichsfeld (6.700 Einwohner, 1682 von Hugenotten gegründet).
Enger Kontakt besteht zu den „Narren des unteren Neckarraumes“ aus den Nachbargemeinden, mit denen man bereits schon einmal eine gemeinsame Sitzung in einem neutralen Nachbarort für einen gemeinnütziges Ziel durchgeführt hat.
Einschließlich der Aktiven und Jugendlichen zählen die SCHLABBDEWEL derzeit rund 120 Mitglieder, von denen einschließlich der Jugendlichen, drei Viertel der Mitglieder aktiv sind.
Die Jugendlichen selbst sind die fast 50 Mädchen der vier Garden und die männlichen Kanoniere.